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Montag, 15. April 2013

Font-Einbettung und eText-Fonts

Eine der wirklich attraktiven Möglichkeiten zur Gestaltung von E-Books besteht in der Einbettung eigener Webfonts und damit zur Erstellung einer eigenen Verlags-Typografie für E-Book-Reihen. Schon mit ePub 2.0.1 unterstützten dies viele Reader, mit EPUB 3 ist Font-Einbettung offiziell zum Teil des Standards geworden und wird mittlerweile auch von den allermeisten Lesegeräten unterstützt. Leider wird diese Möglichkeit noch wenig genützt - dabei ist Font-Einbettung technisch relativ einfach zu realisieren.

Einbindung von Webfonts in EPUB

Will man Webfonts für die Gestaltung einsetzen, benötigt man Schriftarten in den Standards OTF und/oder WOFF. OTF ist dabei der verbreitetere Standard; die im Webdesign auch gängigen Formate EOT, TTF und SVG spielen im E-Book-Bereich keine Rolle. Neben der Integration der .otf- und .woff-Dateien in den EPUB-ZIP-Container müssen diese natürlich korrekt in der <manifest>-Sektion der content.opf deklariert werden. Die dazu notwendigen Media-Types lauten:

OTF: application/vnd.ms-opentype
WOFF: application/font-woff

Beispiel für die Einbindung:

<manifest>(...)        
   <item id="AverageSans-Regular.otf" href="Fonts/AverageSans-Regular.otf" media-type="application/vnd.ms-opentype"/>
   <item id="AverageSans-Regular.woff" href="Fonts/AverageSans-Regular.woff" media-type="application/font-woff"/>
   <item id="Sanchez-Regular.otf" href="Fonts/Sanchez-Regular.otf" media-type="application/vnd.ms-opentype"/>
   <item id="Sanchez-Regular.woff" href="Fonts/Sanchez-Regular.woff" media-type="application/font-woff"/>
(...)</manifest>

Sind die Fonts korrekt im EPUB eingebunden, erfolgt die Einbindung ins CSS danach über die @face-face-Regel von CSS 3:

@font-face {
    font-family: "Average";
    src: url("AverageSans-Regular.otf"),
    url("AverageSans-Regular.woff");
    font-weight: normal;
    font-style: normal;
}

@font-face {
    font-family: "Sanchez";
    src: url("Sanchez-Regular.otf"),
    url("Sanchez-Regular.woff");
    font-weight: normal;
    font-style: normal;
}


Der Dateiname in font-family kann dabei frei vergeben werden. Nach der Deklaration der Font-Familie kann der vergebene Name im CSS so wie jede andere Standard-Schriftart verwendet werden:

body {   
    font-family: Average, Arial, sans-serif;
    padding-left: 0.5em; padding-right: 1em;
}

h1, h2, h3, h4, h5, h6 {
    font-family: Sanchez, Arial, sans-serif;
}

Wie immer ist die Definition eines geeigneten Font-Fallback dabei immer zu empfehlen.

Unterstützung von Webfonts in EPUB

Webfonts werden nach aktuellem Stand von folgenden Plattformen unterstützt:

Adobe Digital Editions: Ja
Adobe RMSDK: z.T. (je nach eingesetzter Version)
Google Play Books: Ja
Readium: Ja
Kindle eInk Reader: Nein
Kindle Fire: Ja
Kindle App für PC: Ja
Kindle App für iOS: Nein
Apple iBooks: Ja

eText-Fonts

Die Möglichkeit zum Verwenden von Fonts stellt den E-Book-Produktioner aber natürlich immer noch vor die Frage, welche Schriftarten sich für die Darstellung auf E-Readern, Smartphones und Tablets eignen. Die Gestaltung soll ja die Lesbarkeit des Textes unterstützen, und gerade E-Ink-Displays stellen hier besondere Anforderungen. Amazon hat beispielsweise anfangs auch deswegen nur eigene Fonts auf seinen Kindle-Readern verfügbar gemacht, da diese für die Darstellung auf dem E-Ink-Display optimiert waren. Aktuell hat sich Linotype dieses Problems angenommen und bietet neu eine ganze Reihe von Schriftarten an, die in ihrer Feintypografie auf kleine Displays und E-Reader optimiert sind - die eText Fonts. Neben den frei verfügbaren Webfonts, z.B. aus dem Google Webfont Project, können die Linotype-Fonts eine zwar lizenzpflichtige, aber sinnvolle Alternative für hochwertige E-Book-Gestaltung sein.

Sonntag, 5. August 2012

Open Source Schrift von Adobe

Adobe stellt eine Open-Source-Schrift vor. Es ist eine sans serife Schrift. Da Open Source kann diese in ePUBs ohne Angst vor Lizenzverstößen eingebettet werden.
Hier ist der Link zum Adobe Blog: http://blogs.adobe.com/typblography/2012/08/source-sans-pro.html.
Ob sie gefällt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Top ausgebaut ist sie leider noch nicht. Sie enthält alle westeuropäischen und osteuropäischen Glyphen und ein paar chinesische Zeichen (ob sich damit wirklich etwas anfangen lässt, kann ich nicht beurteilen). Kyrillische und griechische Zeichen werden folgen. Beim Ausbau verlässt man sich auch auf den Open-Source-Gedanken und stellt die Quellen offen. Mit dem AFDKO-Workflow soll die Schriftfamilie dann nach und nach ausgebaut werden.
Noch besser wäre es natürlich, wenn man sich auf eine umfassende UTF-8-Unterstützung auf allen Lesegeräten verlassen könnte. Hier könnte Adobe mit einer balidigen Neuauflage der ADE, die dann weit bessere Standardschriften haben sollte, der ePUB-Technologie einen weit größeren Dienst erweisen.

Dienstag, 26. April 2011

Schriften einbinden oder die "Orginal"-Darstellung auf dem iPad

Für die aktuelle iBooks-Version kann man Elementen wie Absätzen (<p>), Bereichen (<div>) etc. Schriften als OFT-Datei über CSS zuweisen, wie man es auch für alle auf der Adobe-Technologie basierenden Lesesysteme kann.
Allerdings reicht diese Zuweisung über CSS nicht aus.
In der Datei com.apple.ibooks.display-options.com, die wir auch schon im Abschnitt 4.3.11 Apple fixed layout unseres Buches angesprochen haben muss die Zeile
<option name="specified-fonts">true</option>
eingefügt werden.
Diese Datei behindert dann NICHT die Darstellung auf anderen Systemen. .
Der Leser bekommt bei der Schriftenauswahl zusätzlich zu den sonst üblichen Schriften die Anzeige »Original« (siehe folgende Abbildung). Wenn er diese auswählt, bekommt er die Darstellung des Inhaltes wie vom ePUB-Produzenten angelegt.



Das Ganze hat natürlich einen Haken: Wenn der Nutzer nicht »Orginal« wählt, sondern z.B. »Times« (da der Nutzer nicht erklärt bekommt, was »Orginal« bedeutet), verschwinden alle durch besondere Schriftenauswahl dargestellten Auszeichnungen. In den Beispielen in den folgenden Abbildungen sind die Dateinamen mit einer bestimmten Kursivschrift ausgezeichnet (rot eingerahmt), was in der Einstellung »Orginal« auch entsprechend zu sehen ist. In der Einstellung »Times« werden dieses Auszeichnungen nicht berücksichtigt. Eine separate Auszeichnung der Dateinamen ist nicht mehr zu erkennen.





Wenn man im CSS diese Stellen zusätzlich mit
font-style:italic
auszeichnet wird z.B. in der ADE der kursive Font noch einmal zusätzlich kursiv gesetzt. Das ist auch nicht wirklich schön, aber vielleicht eine Lösung.

Für unser ePUB erlauben wir uns folgenden Lesehinweis: Sollten Sie unser ePUB »E-Books konzipieren und produzieren« auf dem iPad lesen, erhalten Sie mit der Einstellung »Original« das beste Leseerlebnis.