Einbindung von Webfonts in EPUB
Will man Webfonts für die Gestaltung einsetzen, benötigt man Schriftarten in den Standards OTF und/oder WOFF. OTF ist dabei der verbreitetere Standard; die im Webdesign auch gängigen Formate EOT, TTF und SVG spielen im E-Book-Bereich keine Rolle. Neben der Integration der .otf- und .woff-Dateien in den EPUB-ZIP-Container müssen diese natürlich korrekt in der <manifest>-Sektion der content.opf deklariert werden. Die dazu notwendigen Media-Types lauten:
OTF:
application/vnd.ms-opentype
WOFF: application/font-woffBeispiel für die Einbindung:
<manifest>(...)
<item id="AverageSans-Regular.otf" href="Fonts/AverageSans-Regular.otf" media-type="application/vnd.ms-opentype"/>
<item id="AverageSans-Regular.woff" href="Fonts/AverageSans-Regular.woff" media-type="application/font-woff"/>
<item id="Sanchez-Regular.otf" href="Fonts/Sanchez-Regular.otf" media-type="application/vnd.ms-opentype"/>
<item id="Sanchez-Regular.woff" href="Fonts/Sanchez-Regular.woff" media-type="application/font-woff"/>
(...)</manifest>
Sind die Fonts korrekt im EPUB eingebunden, erfolgt die Einbindung ins CSS danach über die @face-face-Regel von CSS 3:
@font-face {
font-family: "Average";
src: url("AverageSans-Regular.otf"),
url("AverageSans-Regular.woff");
font-weight: normal;
font-style: normal;
}
@font-face {
font-family: "Sanchez";
src: url("Sanchez-Regular.otf"),
url("Sanchez-Regular.woff");
font-weight: normal;
font-style: normal;
}
Der Dateiname in font-family kann dabei frei vergeben werden. Nach der Deklaration der Font-Familie kann der vergebene Name im CSS so wie jede andere Standard-Schriftart verwendet werden:
body {
font-family: Average, Arial, sans-serif;
padding-left: 0.5em; padding-right: 1em;
}
h1, h2, h3, h4, h5, h6 {
font-family: Sanchez, Arial, sans-serif;
}
Wie immer ist die Definition eines geeigneten Font-Fallback dabei immer zu empfehlen.
Unterstützung von Webfonts in EPUB
Webfonts werden nach aktuellem Stand von folgenden Plattformen unterstützt:
Adobe Digital Editions: Ja
Adobe RMSDK: z.T. (je nach eingesetzter Version)
Google Play Books: Ja
Readium: Ja
Kindle eInk Reader: Nein
Kindle Fire: Ja
Kindle App für PC: Ja
Kindle App für iOS: Nein
Apple iBooks: Ja
eText-Fonts
Die Möglichkeit zum Verwenden von Fonts stellt den E-Book-Produktioner aber natürlich immer noch vor die Frage, welche Schriftarten sich für die Darstellung auf E-Readern, Smartphones und Tablets eignen. Die Gestaltung soll ja die Lesbarkeit des Textes unterstützen, und gerade E-Ink-Displays stellen hier besondere Anforderungen. Amazon hat beispielsweise anfangs auch deswegen nur eigene Fonts auf seinen Kindle-Readern verfügbar gemacht, da diese für die Darstellung auf dem E-Ink-Display optimiert waren. Aktuell hat sich Linotype dieses Problems angenommen und bietet neu eine ganze Reihe von Schriftarten an, die in ihrer Feintypografie auf kleine Displays und E-Reader optimiert sind - die eText Fonts. Neben den frei verfügbaren Webfonts, z.B. aus dem Google Webfont Project, können die Linotype-Fonts eine zwar lizenzpflichtige, aber sinnvolle Alternative für hochwertige E-Book-Gestaltung sein.