Mittwoch, 29. Januar 2014

EPUB-E-Books – Inhaltsverzeichnis (NCX)


Das „externe“ Inhaltsverzeichnis, das als NCX-Datei in jedem EPUB2-E-Book vorhanden ist, ist das wichtigste Navigationsinstrument im EPUB-E-Book. Da es gewissermaßen „neben“ den Inhalt des E-Books gelegt werden kann, ist es die zentrale Schaltstelle für die rasche Navigation von einer Stelle zu einer anderen (natürlich neben den Suchmöglichkeiten).

Jedoch jeder Reader bzw. jede Reader-Software stellt das NCX-Inhaltsverzeichnis anders dar und bietet es in unterschiedlicher Funktionalität zur Nutzung an. Und diese Unterschiede wollen wir bei den wichtigsten E-Readern dokumentieren – und vielleicht mag der eine oder andere unserer Leser die Erfahrungen mit „seinem“ Gerät ebenfalls kundtun, denn es ist verblüffend, wie unterschiedlich so eine „einfache“ Funktion wie das Inhaltsverzeichnis gehandhabt wird.
Folgende E-Reader(-Software) haben wir uns näher angesehen:
  • Adobe Digital Editions (ADE) am PC
  • iBooks am iPad
  • iBooks am Mac/Maverick
  • Sony PRS
  • Sony Reader for PC
  • Google Play Books-App für iOS
  • Tolino Shine
  • Kobo Reader
  • Kindle Paperwhite
  • Kindle App für iOS
„Wir“ - das sind: Ursula Welsch und Fabian Kern!

Quintessenz

Wenn man das Ziel hat, EPUB-E-Books mit einem „optimalen“ Inhaltsverzeichnis auszustatten, das den Nutzern – zumindest auf den verbreitetsten Geräten – gleichermaßen gute Dienste leistet: beim Einstieg in die Inhalte des E-Books und bei der Orientierung darin, dann spielen die Handhabbarkeit (usability) und die Qualität der Darstellung bzw. die Unterstützung bei der Orientierung eine große Rolle.

Sehen wir uns die Details unserer Analyse an (siehe unten), dann schälen sich folgende Anforderungen heraus:
  • Für ADE: keine überlangen Überschriften, da sie die Navigation im NCX deutlich erschweren.
  • Für iBooks, Tolino Shine und Kobo Reader: keine sehr langen und auch keine sehr tief geschachtelten Inhaltsverzeichnisse, da sie nicht (ebenenweise) zugeklappt werden können und somit die Orientierung und Navigation sehr behindern.
  • Für Sony PRS: keine Textpassagen mehr vor den untergeordneten Überschriften, da diese nicht direkt adressiert werden können (dieser Wunsch könnte einfacher zu erfüllen sein, als die Änderung der Sony-Software…).
  • Für Google Play Books und Kobo Reader: keine geschachtelten Inhaltsverzeichnisse nutzen, da die Schachtelung nicht dargestellt wird.
  • Für Kindle: beim Paperwhite gibt es nichts zu beanstanden, während die App das NCX komplett unter den Tisch fallen lässt …
Das Ideal für den EPUB-NCX ist sozusagen der „ausbalancierte Navigationsbaum“: Weder zu lang, noch zu tief geschachtelt, noch mit zu „breiten“ Einträgen. Einfach gesagt, schwer getan.
Die Umsetzung dieser Anforderungen setzt allerdings voraus, dass bereits im Vorfeld – also noch im Manuskript-Stadium (oder noch früher!) – sich jemand Gedanken macht über die Nutzbarkeit dieses Inhalts als E-Book. Ist das Buch bereits gedruckt, ist das Kind schon im Brunnen - und man hat höchstens noch Manövriermasse bei der Anzahl der Überschriftenebenen, die im NCX angezeigt werden.
Natürlich haben wir bei dieser Analyse vor allem den Sach- und Fachbuchbereich im Auge. Aber auch die in Belletristik so beliebte schlichte Zählung der Kapitel hat im E-Book ihre Tücken: Eine einzelne Zahl als Link stellt sehr hohe Anforderungen an die Feinmotorik beim Treffen und Auslösen des Links – egal ob am Touchscreen oder mit der Maus.
Und auch bei den Zeitschriften gibt es Stolperfallen: Wohin z.B. mit den Rubriken, die ja auch der Orientierung dienen? Oder der bei manchen Special-Interest-Magazinen beliebten Gestaltung der Inhaltsverzeichnisseiten als Vorschau auf den Artikel – mit durchaus unterschiedlichen Überschriftenformulierungen.

Es bleibt also Einiges zu tun!

Hier erst einmal unsere Analysen der momentan gängigsten E-Ink-Reader und E-Book-Applikationen für Windows bzw. iOS im Detail:

Adobe Digital Editions (ADE) am PC


Aufruf des NCX

  • Über das Icon unterhalb der Menüleiste:
  • In der Standardeinstellung schließt es sich wieder, sobald ein Link angeklickt wurde.
  • Zur dauerhaften Anzeige wird es über die Option „Bedienfeld nach Benutzung ausblenden“ in den Einstellungen gebracht, die toggelt: 

Anzeige

  • Das Inhaltsverzeichnis wird links neben dem Inhaltsbereich angezeigt (identisch mit den Lesezeichen im PDF-Reader von Adobe)
  • Beim Start zeigt das Inhaltsverzeichnis nur die oberste Ebene.
  • Jedem Link steht genau eine Zeile zur Verfügung.

Nutzung

  • Jeder Link im Inhaltsverzeichnis kann unabhängig von seiner hierarchischen Ebene direkt angeklickt werden und führt genau zum gewünschten Punkt im Inhalt.
  • Dass weitere Unterebenen verfügbar sind, wird über kleine Dreiecke angezeigt, über die man diese Unterebenen aufklappen kann.
  • Geblättert werden kann per PageDown-Taste oder mit Rollbalken.

Darstellung langer Überschriften

  • Überschriften, die länger sind, als die verfügbare Spaltenbreite (die manuell verändert werden kann), verschwinden hinter dem Spaltenende.
  • Sobald man jedoch auf eine der überlangen Überschriften klickt, wird der gesamte Text der Überschrift in der Spalte eingemittelt, so dass der Text links und rechts über den Spaltenrand hinausragt und dort verschwindet.
  • Eine weitere Folge ist, dass auch die Dreiecke für die Steuerung des Auf- und Zuklappens aus der Reichweite verschwinden, da es keinen horizontalen Rollbalken gibt, der alles wieder ins Lot setzen könnte. Da bleibt nur noch die „blinde“ Nutzung per Doppelklick auf den Link, der ebenfalls das Auf- und Zuklappen toggelt.

iBooks am iPad


Aufruf des NCX

  • Kurzer Tipp auf das Display und dann auf das entsprechende Icon am oberen Rand des Displays.

Anzeige

  • In der vertikalen Anzeigerichtung füllt das Inhaltsverzeichnis den gesamten Inhaltsbereich, es überdeckt also den Inhalt.
  • In der zweiseitigen horizontalen Anzeigerichtung legt es sich nur auf die rechte Seite, während links das Cover angezeigt wird.
  • Angezeigt wird stets das komplette Inhaltsverzeichnis in „ausgeklapptem“ Zustand. Die einzelnen Ebenen können nicht zugeklappt werden, was bei sehr langen bzw. tief geschachtelten Inhaltsverzeichnissen zu Pein wird.
  • Jedem Link steht ausreichend Platz zur Verfügung.
  • Jeder Link verfügt über eine Seitenzahl, die jedoch mitnichten die Printseitenzahlen anzeigt, sondern die iBooks-interne Zählung, die je nach eingestelltem Schriftgrad variiert. Ausnahme dabei sind E-Books mit integrierter PageMap-Datei – hier kann optional auf die Original-Seitenzählung umgeschaltet werden.

Nutzung

  • Jeder Link im Inhaltsverzeichnis kann unabhängig von seiner hierarchischen Ebene direkt angetippt werden und führt genau zum gewünschten Punkt im Inhalt.
  • Geblättert werden kann durch vertikales Scrollen - und zwar generell: also egal ob die Buchansicht mit ihrem horizontalen Blättermodus oder die Rollansicht für den Inhalt eingestellt ist.

Darstellung langer Überschriften

  • Überlange Überschriften werden komplett angezeigt und einfach in mehrere Zeilen umbrochen.




 


iBooks auf dem Mac unter Mavericks


Aufruf des NCX

  • Klick auf das entsprechende Icon am oberen Rand des Displays.

Anzeige

  • Das komplette, scrollbare Inhaltsverzeichnis wird in einem aufgelegten Fenster angezeigt.
  • Jedem Link steht ausreichend Platz zur Verfügung.
  • Jeder Link verfügt über eine Seitenzahl, die jedoch nicht die Printseitenzahlen anzeigt, sondern die iBooks-interne Zählung, die je nach eingestelltem Schriftgrad variiert. Ausnahme dabei sind E-Books mit integrierter PageMap-Datei – hier kann optional auf die Original-Seitenzählung umgeschaltet werden.

Nutzung

  • Jeder Link im Inhaltsverzeichnis kann unabhängig von seiner hierarchischen Ebene direkt angetippt werden und führt genau zum gewünschten Punkt im Inhalt.
  • Das Touchpad verfügt über die bekannte Gestensteuerung, was für das Blättern und Scrollen sehr angenehm ist.

Darstellung langer Überschriften

  • Überlange Überschriften werden in mehrere Zeilen umbrochen. Einzelwörter am Schluss allerdings werden durch Punkte abgekürzt.





 

Sony PRS-T2

 

Aufruf des NCX

Es sind mehrere Schritte notwendig, bis das Inhaltsverzeichnis genutzt werden kann:
  • Taste am unteren Rand des E-Readers (die mit den symbolischen Zeilen)
  • Auswahl aus sechs Funktionen: Seitennavigation (die anderen sind: Notizen, Schriftart, Ansicht anpassen, Handschrift, Mehr)
  • Auswahl aus vier Funktionen: Inhaltsverzeichnis (die anderen sind: Vorherige Ansicht, Seite # eingeben, Schieberegler)

Anzeige

  • Das Inhaltsverzeichnis legt sich über den Inhaltsbereich und überdeckt den Inhalt.
  • Beim Start zeigt es nur die oberste Ebene.
  • Jedem Link steht genau eine Zeile zur Verfügung.
  • Jeder Link, der direkt in den Inhalt führt, verfügt über eine Positionsanzeige im Stil von:
    "Seite 1 von nnn". Die Zahl nnn stimmt dabei mit der Gesamtseitenzahl überein, die ggf. in der Adobe page-map genannt oder von Sony selbst ermittelt ist.

Nutzung

  • Jeder Link im Inhaltsverzeichnis kann per Touch aktiviert werden.
  • Zum gewünschten Punkt im Inhalt führt er allerdings nur, wenn keine weiteren Unterebenen verfügbar sind (Anzeige: Seite 1 von nnn).
  • Dass weitere Unterebenen verfügbar sind, wird dadurch signalisiert, dass die Anzahl der Einträge in der nächsten Ebene genannt ist. Tippt man auf einen solchen Link, dann klappt unweigerlich die nächste Ebene aus.
    Damit ist es unmöglich, Text direkt zu adressieren, der z.B. direkt unter der Kapitelüberschrift steht, sofern noch weitere Unterebenen vorhanden sind. Wenn man weiß, dass es dort Text gibt, gelangt man nur dorthin, wenn man von der ersten Unterüberschrift rückwärts oder von der letzten des vorigen Kapitels vorwärts blättert.
  • Geblättert werden kann im Inhaltsverzeichnis über Buttons auf dem Display.
  • Ist man im Inhaltsverzeichnis, dann kann man nicht direkt an die Stelle zurück, wo man eine Seitenzahl eingeben könnte, sondern muss entweder mit der Rückwärts-Taste Schritt für Schritt zurück oder in den Text gehen mit der Funktionstaste neu aufsetzen.

Darstellung langer Überschriften

  • Überlange Überschriften werden generell am rechten Rand abgeschnitten, was durch … signalisiert wird.

Sony Reader for PC

 

Aufruf des NCX

  • Mit Klick auf das eher unspezifische Icon am rechten unteren Fensterrand:

 Anzeige

  • Das Inhaltsverzeichnis legt sich über das rechte untere Viertel der Inhaltsanzeige und zeigt am oberen Rand drei weitere Funktionen (Lesezeichen, Markierungen, Verlauf).
  • Beim Start sind alle Ebenen ausgeklappt, über kleine Dreiecke können sie jedoch zugeklappt werden.
  • Jedem Link steht genau eine Zeile zur Verfügung, die in ihrer Höhe durchaus großzügig bemessen ist.

Nutzung

  • Jeder Link im Inhaltsverzeichnis kann unabhängig von seiner hierarchischen Ebene direkt angeklickt werden und führt genau zum gewünschten Punkt im Inhalt.
  • Dass die Ebenen auf und zu geklappt werden können, wird über kleine Dreiecke angezeigt.
  • Geblättert werden kann mit dem Rollbalken.
  • Darstellung langer Überschriften
  • Überlange Überschriften werden generell am rechten Rand abgeschnitten, was durch … signalisiert wird.


Google Play Books-App für iOS

 

Aufruf des NCX


  • Mit Klick auf rechts oben auf das Navigations-Icon im oberen Seitenbereich (damit wird auch auf Lesezeichen und Notizen zugegriffen)

Anzeige

  • Das Inhaltsverzeichnis legt sich über die rechte Seite der Inhaltsanzeige und zeigt am oberen Rand zwei weitere Funktionen (Lesezeichen, Notizen).
  • Das aktuelle Kapitel wird mit einem Check-Haken angezeigt, allerdings nicht automatisch in den Fokus der Anzeige gesetzt.
  • Alle Einträge werden unabhängig von ihrer hierarchischen Einrückung als sequentielle Liste dargestellt, sozusagen in Form eines „plattgedrückten“ Navigationsbaums.
  • Zu jedem Link wird eine Seitenzahl dargestellt, die aus der jeweils aktuellen Zahl an Display-Seiten abhängig von der Schriftgrößeneinstellung errechnet wird.

Nutzung

  • Die Links im Inhaltsverzeichnis werden per Touch angewählt und führen genau zum gewünschten Punkt im Inhalt.
  • Die Navigation über die Einträge erfolgt über Wisch-Gesten hoch/runter.

Darstellung langer Überschriften

  • Überlange Überschriften werden komplett über mehrere Zeilen dargestellt.

Tolino Shine

 

Aufruf des NCX


  • Mit Touch auf den ein-/ausblendbaren Bereich mit den Navigationselementen im oberen Bereich des Display, dort mit Anwahl des Eintrags für das Inhaltsverzeichnis

Anzeige

  • Das Bedienelement für das Inhaltsverzeichnis legt sich über das gesamte Display.
  • Angezeigt wird stets das komplette Inhaltsverzeichnis in „ausgeklapptem“ Zustand, tiefere Ebenen werden dabei durch Einrückung visualisiert. Die einzelnen Ebenen können nicht zugeklappt werden.
  • Zu jedem Link wird eine Seitenzahl dargestellt, die aus der jeweils aktuellen Zahl an Display-Seiten abhängig von der Schriftgrößeneinstellung errechnet wird.

Nutzung

  • Die Links im Inhaltsverzeichnis werden per Touch angewählt und führen genau zum gewünschten Punkt im Inhalt.
  • Die Navigation über die Einträge erfolgt per Touch durch Blättern über die Pfeil-Icons im unteren Bereich des Inhaltsverzeichnis. Die Position innerhalb der Einträge wird dabei über Textzeige „X von Y“ dargestellt.

Darstellung langer Überschriften

  • Überlange Überschriften werden generell am rechten Rand abgeschnitten, was durch … signalisiert wird.


Kobo Reader

 

Aufruf des NCX


  • Mit Touch auf den ein/ausblendbaren Bereich mit den Navigationselementen im unteren Bereich des Display, dort mit Anwahl des Eintrags „Inhaltsverzeichnis“.

Anzeige

  • Das Bedienelement für das Inhaltsverzeichnis legt sich über das gesamte Display wie ein Fenster, das durch ein „X“-Symbol wieder geschlossen wird.
  • Angezeigt wird stets das komplette Inhaltsverzeichnis in „ausgeklapptem“ Zustand, tiefere Ebenen werden dabei nicht durch Einrückung visualisiert. Die einzelnen Ebenen können nicht zugeklappt werden.
  • Zu den Einträgen erfolgt keine Seitenzahlen-Darstellung.
  • Bereits gelesene Inhalte werden durch ein [+]-Symbol am Rand dargestellt.

Nutzung

  • Die Links im Inhaltsverzeichnis werden per Touch angewählt und führen genau zum gewünschten Punkt im Inhalt.
  • Die Navigation über die Einträge erfolgt per Touch durch Blättern über die Pfeil-Icons im unteren Bereich des Inhaltsverzeichnis. Die Position innerhalb der Einträge wird dabei über Textzeige „X von Y“ dargestellt.

Darstellung langer Überschriften

  • Überlange Überschriften werden generell am rechten Rand abgeschnitten, was durch … signalisiert wird.

Kindle Paperwhite

 

Aufruf des NCX


  • Mit Touch auf den ein-/ausblendbaren Bereich mit den Navigationselementen im oberen Bereich des Display, dort mit Anwahl des Eintrags „Gehe zu“.

Anzeige

  • Das Bedienelement für die Navigation legt sich über das gesamte Display. Neben dem NCX werden hier noch zusätzliche Navigationspositionen angezeigt (Anfang/Ende des Titels, Coverseite, Direkteingabe-Möglichkeit für Seitenzahl oder Positionsangabe). Über die Navigation erfolgt auch der Zugriff auf die Notizen.
  • Einträge mit Untereintrag werden durch ein vorangestelltes Dreieck visualisiert, Touch auf das Dreieck klappt dabei die Ebenen aus, Touch auf die Überschrift führt den Link direkt zum Content-Dokument aus.
  • Es wird außerdem am Ende der Link „Ende“ eingefügt, der tatsächlich zu den letzten Zeichen des E-Books führt – da dort in der Regel das Impressum steht, eben ans Ende des Impressums
  • Zu jedem Link wird die (Amazon-spezifische) Positionsangabe innerhalb des Content dargestellt; die Position ist von der Schriftgrößeneinstellung unabhängig, aber lässt sich als abstrakte Rechengröße nicht auf andere Angaben wie Seiten, etc. beziehen.

Nutzung

  • Die Links im Inhaltsverzeichnis werden per Touch angewählt und führen genau zum gewünschten Punkt im Inhalt.
  • Die Navigation über die Einträge erfolgt über Wisch-Gesten hoch/runter.

Darstellung langer Überschriften

  • Überlange Überschriften werden generell am rechten Rand abgeschnitten, was durch … signalisiert wird.

 

Kindle App für iOS

 

Aufruf des NCX / Anzeige / Nutzung

Die Kindle-App für iOS bietet in der aktuellen Version 4.1.1 keinerlei Funktion zum Zugriff auf die NCX-Inhalte an. Im Navigationsmenü befindet sich zwar ein Eintrag „Inhaltsverzeichnis“ – dieser führt aber immer zum für Kindle-E-Books obligatorischen internen Inhaltsverzeichnis-Dokument!






Dienstag, 17. September 2013

Bilderbücher für Amazon Kindle erstellen: Mit "Fable" von Word nach Mobipocket/KF8



Für E-Books ist Amazon aufgrund der Dominanz seiner Kindle-Plattform ein Vertriebsweg, um den kein Content-Anbieter herum kommt. Doch nach wie vor ist eine hochwertige Gestaltung von E-Books für Mobipocket/KF8 wegen der zahlreichen hier bestehende Einschränkungen für digitales Layout eine komplexe Aufgabenstellung, für die in der Regel einiges an Know-How in Webdesign sowie für die Spezialitäten der Kindle-Reader erforderlich ist. 

Um den Weg zum Kindle-E-Book deutlich einfacher zu gestalten, hat der US-Anbieter Book Design Templates ein neuartiges und innovatives System entwickelt: Mit „Fable“, einem Set von Word-Dokumentvorlagen, die spezifisch für die Erstellung von Kindle-Dateien optimiert sind, werden eine Reihe von Templates zur Verfügung gestellt, die bereits alle notwendigen Layout-Vorgaben für die Konvertierung in die Kindle-Formate enthalten. Insbesondere für reich bebilderte Kinderbücher und Layouts mit Text-Bild-Mischung kann dieser Weg erhebliche Einsparungen bei Entwicklung und Test von eBooks bringen. Beschrieben ist das Angebot im folgenden Artikel:

Sonntag, 15. September 2013

Social Media-Verknüpfungen in E-Books nutzen



Wer bereits ein E-Book-Sortiment in den einschlägigen Shops online stehen hat, steht sofort vor der nächsten Herausforderung: Sichtbarkeit im Netz schaffen, Aufmerksamkeit wecken und aus der Masse der digitalen Angebote herausstechen erweist sich oft als große Hürde, da in diesem Markt die Mechanismen für Online-Marketing anders funktionieren, als Buchverlage das von ihren anderen Vertriebskanälen gewohnt sind. Ein naheliegender Weg für E-Book-Vermarktung ist die Nutzung von Social Media-Kanälen. 

Hier bietet sich natürlich zunächst die Bewerbung durch eigene Postings an – effektiver und nachhaltiger ist es jedoch, die Leser und Fans selber dazu zu bringen, das Produkt in ihrem Freundeskreis zu verbreiten. Am besten direkt im Produkt selbst. Der technische Weg dazu kann darin bestehen, am Ende des E-Books Verlinkungen zu integrieren, mit denen der Leser seine Meinung direkt in die einschlägigen Netzwerke posten kann, solange der Leseeindruck noch frisch ist. Im deutschen E-Book-Markt hat dies zum Beispiel Lovelybooks mit seinen Social-Media-Widgets vorgemacht, die jeweils in die Titel der teilnehmenden Verlage integriert sind.

Jedoch gibt es zahlreiche Möglichkeiten, mit ein paar einfachen Zeilen HTML-Code auch andere Social Media- und Social Reading-Plattformen anzusteuern. Wie dies für eine eigene Buch-begleitende Website, Amazon, Goodreads, Facebook, Twitter und Pinterest funktioniert und wie man so auf einfache Weise effektive Marketing-Links ins E-Book integrieren kann, erklärt der folgende Artikel von The Book Designer: "Six Things You Should Be Including in Your EBook (and Probably Aren’t)".

Eine Anmerkung aus der Praxis muss jedoch zum Artikel gegeben werden: Wenn Links zu Amazon integriert werden, sollte dies nur für EPUB-Dateien erfolgen, die z.B. nicht zu Apple geliefert werden! Nach den hier gültigen Content-Richtlinien können Verlinkungen in konkurrierende Shops (wie auch im umgekehrten Fall) zu einer Ablehnung des Titels durch Apple führen.

Montag, 15. April 2013

Font-Einbettung und eText-Fonts

Eine der wirklich attraktiven Möglichkeiten zur Gestaltung von E-Books besteht in der Einbettung eigener Webfonts und damit zur Erstellung einer eigenen Verlags-Typografie für E-Book-Reihen. Schon mit ePub 2.0.1 unterstützten dies viele Reader, mit EPUB 3 ist Font-Einbettung offiziell zum Teil des Standards geworden und wird mittlerweile auch von den allermeisten Lesegeräten unterstützt. Leider wird diese Möglichkeit noch wenig genützt - dabei ist Font-Einbettung technisch relativ einfach zu realisieren.

Einbindung von Webfonts in EPUB

Will man Webfonts für die Gestaltung einsetzen, benötigt man Schriftarten in den Standards OTF und/oder WOFF. OTF ist dabei der verbreitetere Standard; die im Webdesign auch gängigen Formate EOT, TTF und SVG spielen im E-Book-Bereich keine Rolle. Neben der Integration der .otf- und .woff-Dateien in den EPUB-ZIP-Container müssen diese natürlich korrekt in der <manifest>-Sektion der content.opf deklariert werden. Die dazu notwendigen Media-Types lauten:

OTF: application/vnd.ms-opentype
WOFF: application/font-woff

Beispiel für die Einbindung:

<manifest>(...)        
   <item id="AverageSans-Regular.otf" href="Fonts/AverageSans-Regular.otf" media-type="application/vnd.ms-opentype"/>
   <item id="AverageSans-Regular.woff" href="Fonts/AverageSans-Regular.woff" media-type="application/font-woff"/>
   <item id="Sanchez-Regular.otf" href="Fonts/Sanchez-Regular.otf" media-type="application/vnd.ms-opentype"/>
   <item id="Sanchez-Regular.woff" href="Fonts/Sanchez-Regular.woff" media-type="application/font-woff"/>
(...)</manifest>

Sind die Fonts korrekt im EPUB eingebunden, erfolgt die Einbindung ins CSS danach über die @face-face-Regel von CSS 3:

@font-face {
    font-family: "Average";
    src: url("AverageSans-Regular.otf"),
    url("AverageSans-Regular.woff");
    font-weight: normal;
    font-style: normal;
}

@font-face {
    font-family: "Sanchez";
    src: url("Sanchez-Regular.otf"),
    url("Sanchez-Regular.woff");
    font-weight: normal;
    font-style: normal;
}


Der Dateiname in font-family kann dabei frei vergeben werden. Nach der Deklaration der Font-Familie kann der vergebene Name im CSS so wie jede andere Standard-Schriftart verwendet werden:

body {   
    font-family: Average, Arial, sans-serif;
    padding-left: 0.5em; padding-right: 1em;
}

h1, h2, h3, h4, h5, h6 {
    font-family: Sanchez, Arial, sans-serif;
}

Wie immer ist die Definition eines geeigneten Font-Fallback dabei immer zu empfehlen.

Unterstützung von Webfonts in EPUB

Webfonts werden nach aktuellem Stand von folgenden Plattformen unterstützt:

Adobe Digital Editions: Ja
Adobe RMSDK: z.T. (je nach eingesetzter Version)
Google Play Books: Ja
Readium: Ja
Kindle eInk Reader: Nein
Kindle Fire: Ja
Kindle App für PC: Ja
Kindle App für iOS: Nein
Apple iBooks: Ja

eText-Fonts

Die Möglichkeit zum Verwenden von Fonts stellt den E-Book-Produktioner aber natürlich immer noch vor die Frage, welche Schriftarten sich für die Darstellung auf E-Readern, Smartphones und Tablets eignen. Die Gestaltung soll ja die Lesbarkeit des Textes unterstützen, und gerade E-Ink-Displays stellen hier besondere Anforderungen. Amazon hat beispielsweise anfangs auch deswegen nur eigene Fonts auf seinen Kindle-Readern verfügbar gemacht, da diese für die Darstellung auf dem E-Ink-Display optimiert waren. Aktuell hat sich Linotype dieses Problems angenommen und bietet neu eine ganze Reihe von Schriftarten an, die in ihrer Feintypografie auf kleine Displays und E-Reader optimiert sind - die eText Fonts. Neben den frei verfügbaren Webfonts, z.B. aus dem Google Webfont Project, können die Linotype-Fonts eine zwar lizenzpflichtige, aber sinnvolle Alternative für hochwertige E-Book-Gestaltung sein.

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Tablet-Boom -- eine Chance für Verlage?

Wenn ich mich mit Verlagen unterhalte, werden Tablets oft mit E-Readern gleichgesetzt. Das ist natürlich falsch und wohl dem geschuldet, dass einige Verlagsmitarbeiter Tablets "nur im Job" nutzen und dann nur, um E-Books darauf zu testen.
Flurry Blog hat ein paar interessante Zahlen zur Nutzung von Tablets veröffentlicht.
http://blog.flurry.com/bid/90987/The-Truth-About-Cats-and-Dogs-Smartphone-vs-Tablet-Usage-Differences
Dies sind natürlich keine deutschen Zahlen. Trotzdem lohnt es sich, sich diese durch Buchverlagsaugen anzuschauen.
Im Vergleich zu Smartphone-Nutzern sind Tablet-Nutzer älter und entsprechen damit mehr der Zielgruppe vieler Verlage.
Im Vergleich zu Smartphone-Nutzern ist auch der Anteil der weiblichen Nutzer größer. Auch dies hilft dabei, größere Schnittmengen mit der Zielgruppe vieler Verlage zu bilden.
Dann kommen aber Zahlen die ernüchternd sind. 39% der Anwendungszeit bei Smartphones geht zum Spielen drauf. Bei Tablets sind es 67%(!) Tablets werden also als Spielmaschinen genutzt. Das Schlagwort Gamifizierung steht wieder im Raum. Ob das ein guter Weg für einen Verlag ist, muss jeder Verlag für sich selbst entscheiden.
Vor diesem Hintergrund hat der Trend zum Enhancing von E-Books aus verschiedenen Gründen ein wenig ein Fahrt verloren, kann aber ganz sicher nicht tot sein. Tablets sind auch für Buchverlage eine Chance, wenn man die Geräte und seine Nutzer verstehen lernt.

Montag, 29. Oktober 2012

Welches Lesesystem untersützt welche EPUB3-Features?

Die Book Industry Study Group (BIGS) hat, um diese Frage zu beantworten ein Excel-Dokument entworfen, welches auch bisher regelmäßig gepflegt wird.  Diese finden Sie hier:
http://www.bisg.org/publications/product.php?p=26&c=437

Es finden sich hier noch einige Fragezeichen, die man auflösen kann. Wozu ich in den nächsten Tagen auch mit den Autoren Kontakt aufnehme. Ansonsten aber eine wirklich gute Übersicht.

Freitag, 5. Oktober 2012

EPUB3-Reader



Seit ziemlich genau einem Jahr ist die IDPF-Spezifikation von EPUB3, dem neuestem Standard für E-Books nun finalisiert. Aufgrund der Möglichkeiten für die Integration von Multimedia-Elementen und interaktiven Features ist das Interesse von Verlagen groß, Titel in diesem Format anbieten zu können. Welche Reader unterstützen EPUB3 aktuell?

iBooks: In der eReader-Software von Apple für iOS werden seit der Version 2 von Anfang diesen Jahres alle wesentlichen Features von EPUB3 unterstützt - insofern wenig verwunderlich, da in iBooks bereits für ePub 2.0-Dateien einiges erlaubt war, was "offiziell" erst in EPUB3 standardisiert wurde. Nach den bisherigen Tests ist iBooks der Reader mit der bisher weitgehendsten EPUB3-Unterstützung: Die Layout-Features werden fast durchgehend dargestellt, die Multimedia-Einbindung funktioniert problemlos, SVG, MathML und Javascript werden unterstützt. 

Readium: Das IDPF hat mit Readium ein Open Source-Projekt für eine Referenz-Implementierung von EPUB3 gestartet. Readium ist als Plugin für Google's Chrome-Browser realisiert und soll in der finalen Fassung flexibel in andere Anwendungen integrierbar sein. Der Reader liegt als Beta-Version vor, unterstützt aber bereits fast alle wesentlichen EPUB3-Merkmale und kann mittlerweile über den Chrome Web Store installiert werden. Readium ist von besonderem Interesse, da der Reader in einer früheren Version bereits in Play Books, der E-Book-Komponente des Google-Ökosystems eingesetzt wird und dort mit Sicherheit in seiner finalen Version Eingang finden wird. 

Azardi: Die asiatische Softwareschmiede Infogrid Pacific hat mit Azardi einen kostenlosen EPUB3-Reader für Windows, Mac OS und Linux Desktop im Angebot. Das Unternehmen fokussiert sich zwar hauptsächlich auf das B2B-Geschäft, insofern ist fraglich, ob der Reader wirklich marktrelevant für Endkunden werden wird. Momentan ist der Reader jedoch für das Testen von EPUB3-Daten einer der interessantesten. Auch in Azardi werden bereits die wesentlichen EPUB3-Features unterstützt, allerdings setzt der Hersteller leider auf eine proprietäre Scripting-Engine, so dass interaktive Inhalte nach Standard hier nicht testbar sind.

Gyan Reader: Seit kurzer Zeit steht mit dem Gyan Reader auch eine EPUB3-fähige Software für Android-Geräte zur Verfügung. Laut Herstellerangaben werden hier MathML, animiertes SVG, Media Overlays und Fixed Layouts unterstützt. Wie gut der Reader tatsächlich ist, konnte bisher noch nicht getestet werden, ein Vorschau-Video dazu macht aber einen recht guten Eindruck.

Amazon bleibt dagegen mit der Einführung seiner KF8-Technologie bei seiner Politik eines eigenständigen E-Book-Formates, bietet aber mit seinem KindleGen-Tool zumindest eine Import-Schnittstelle für EPUB3 an. Bisher werden darüber jedoch nur die zentralen Layout-Merkmale sowie Audio/Video-Dateien übernommen, eine Unterstützung für SVG, MathML und insbesondere Javascript fehlt komplett - es bleibt zu hoffen, dass der Branchenriese hier bald nachlegt.