Mittwoch, 5. September 2012

Aktuelle Display-Entwicklungen bei E-Ink-Displays

Die Firma E Ink ist der bedeutenste Lieferant von Displays für E-Reader weltweit. Die E-Ink-Technologie unterscheidet sich von den üblichen LCD- oder LED-Displays in Computern, TV-Bildschirmen, Smartphones und Tablets, da E-Ink-Displays sich eher wie Papier verhalten. Sie leuchten nicht selbst und können bei Sonnenlicht genutzt werden. Sie spiegeln auch nicht. Ist das Bild auf diesen Displays einmal aufgebaut, verbrauchen sie keinen weiteren Strom. So hat man mit Geräten mit diesen Displays ein sehr viel längeres Lesevergügen.
Kritikpunkte sind oft, dass die E-Ink-Displays nur Graustufen, also keine Farbe, darstellen kan und der Bildaufbau langsam ist, was eine Darstellung von Animationen verhindert.
Die Firma E Ink hat nun ihre neuesten Entwicklungen auf der IFA vorgestellt - zum Video.
Die Entwicklungen zielen darauf ab, die Nachteile von E-Ink gegenüber anderen Systemen und Geräteklassen wie Tablets abzustellen.
So kann man z.B. mit dem Front light auch im Dunkeln lesen. Die Geräte selbst besitzen also eine Lichtquelle.
Des Weiteren werden die Bildaufbauzieten tatsächlich immer schneller. Im Video wird demonstriert, dass Animationen funktionieren. Interessant ist, dass dafür Zeichentrickfilme benutzt wurden. Dabei wird ausführlich beschrieben, dass bei gleich bleibenden Hintergründen und nur wenigen sich verändernden Elementen dabei nur wenig Strom verbraucht wird.
Es bleibt sicher noch einiges zu wünschen übrig, aber für die mutlimediale Darstellung von E-Book-Inhalten ist das schon mal ein Anfang.
Als Prototyp wurde auch ein Farbdisplay vorgestellt, allerdings nicht in Aktion. Und E Ink sieht die Anwendungen dafür auch eher in der Werbung als in E-Readern. 
Für jeden, dem schon einmal ein Tablet runtergefallen ist, ist sicher auch der Ansatz interessant, diese durch  größere Flexibilität der Displays bruchfester zu machen.  

Samstag, 11. August 2012

Die Zukunft von EPUB3


Auf der Digital Book 2012-Konferenz Anfang Juni in New York wurde vom IDPF, dem Standardisierungsgremium für das EPUB3, die Roadmap für die Weiterentwicklung in den nächsten 6 - 12 Monaten bekannt gegeben. Die wichtigsten Neuerungen:

Adaptive Layouts
Ergänzend zu den in EPUB3 frisch spezifizierten Fixed Layouts, d.h. der Möglichkeit, CSS als Seitenbeschreibungs-Sprache für pixelgenaue Positionierung zu nutzen, kommen nun als weitere Spezifikation die Adaptive Layouts hinzu - hier soll der Effekt erreicht werden, ähnlich wie im modernen Web-Design Layouts zu schaffen, die sich regelbasiert an verschiedene Display-Größen und Proportionen anpassen können. Über ein System an Vorgaben für Textfluss-Steuerung, Umfluss um graphische Elemente und Seitenregionen, sowie einer logischen Verankerung von Textteilen miteinander soll ein EPUB-Reader bis zu einem gewissen Grad auch komplexere, graphische Layouts "selbständig" an sein Display anpassen können. Nach den ersten Entwürfen dürfte der Funktionsumfang dem sehr ähnlich sein, der von Adobe in seiner CS6 mit den "liquid layouts" realisiert wurde.

Unterstützung für Wörterbücher, Glossare, Verzeichnisse
Ein weiterer Bereich, der bisher in EPUB komplett ausgespart wurde (sieht man von den typisierten Tabellen- und Abbildungsverzeichnissen in EPUB3 ab), sind Wörterbücher, Verzeichnisse und ähnliche Content-Strukturen. Eine schlichte textuelle Abbildung macht im eBook in der Regel keinen Sinn - für eine intelligente Einbindung müßten Verzeichnisse semantisch codierte Strukturen beinhalten, auf die ein Reader bei einer kontextsensitiven Suche zurückgreifen kann. Um solche Strukturen zu entwerfen und Anwendungsfälle sinnvoll zu unterstützen, hat eine Arbeitsgruppe mit den ersten Entwürfen für Teilspezifikationen in diesem Bereich begonnen.

Scripting
Damit interaktive und dynamische Funktionen einfacher realisiert werden können, sollen für EPUB-Reader eBook-spezifische Javascript-Schnittstellen standardisiert werden - wichtig, da eBooks zwar auf Webtechnologien beruhen, aber ein komplett anderes Darstellungsverhalten im Reader erfordern. Javascript kennt Schnittstellen und Ereignisse für Kontexte wie Dokumente, Fenster, und Popups - für Entwickler wären jedoch Buch-spezifische Objekte wie Kapitel, Seiten (oder zumindest darstellbare Bereiche) und ähnliches notwendig, um auf dieser Basis nutzerfreundliche Funktionen zu implementieren. Dazu ist ein Projekt für ein "EPUB Standard Widget Toolkit" in Planung - dem Namen nach ein Projekt für einen offiziell standardisierten Satz an Bedienelementen, die ein EPUB-Reader für interaktive Bedienung und Inhalte unterstützen muss. 

Es ist erfreulich zu sehen, wie das IDPF sich auch nach dem ersten, großen Wurf weiterhin mit der Pflege des Standards beschäftigt - passend zu dieser Arbeit im Detail bietet die XML-Schule in diesem Herbst erstmals auch Überblicks- und Praxis-Seminare zu EPUB3 an.

Sonntag, 5. August 2012

Open Source Schrift von Adobe

Adobe stellt eine Open-Source-Schrift vor. Es ist eine sans serife Schrift. Da Open Source kann diese in ePUBs ohne Angst vor Lizenzverstößen eingebettet werden.
Hier ist der Link zum Adobe Blog: http://blogs.adobe.com/typblography/2012/08/source-sans-pro.html.
Ob sie gefällt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Top ausgebaut ist sie leider noch nicht. Sie enthält alle westeuropäischen und osteuropäischen Glyphen und ein paar chinesische Zeichen (ob sich damit wirklich etwas anfangen lässt, kann ich nicht beurteilen). Kyrillische und griechische Zeichen werden folgen. Beim Ausbau verlässt man sich auch auf den Open-Source-Gedanken und stellt die Quellen offen. Mit dem AFDKO-Workflow soll die Schriftfamilie dann nach und nach ausgebaut werden.
Noch besser wäre es natürlich, wenn man sich auf eine umfassende UTF-8-Unterstützung auf allen Lesegeräten verlassen könnte. Hier könnte Adobe mit einer balidigen Neuauflage der ADE, die dann weit bessere Standardschriften haben sollte, der ePUB-Technologie einen weit größeren Dienst erweisen.

Donnerstag, 7. Juni 2012

Zielgruppe Studenten: Dies sollte eine Lesesoftware möglich machen

PaperC stellt vor allem Studenten Buchinhalte elektronisch zur Verfügung. Damit sie wissen, wie sie ihre Lesesoftware weiterentwickeln sollen, hat PaperC seine User gefragt, was ihnen wichtig wäre.
Die Ergebnisse findet man hier: http://blog.paperc.com/2012/06/06/features-to-come-the-survey-is-over-users-decided-comment-if-need-is/

Montag, 16. Januar 2012

Montag, 9. Januar 2012

iBookstore Rewind 2011

Kurz vor Weihnachten hat Apple seine Highlights des Jahres 2011 veröffentlicht. In der Kategorie "enhanced e-Books" wurde "Das Schandweib" gekürt - ein historischer Roman, der auf einem realen Gerichtsprozess aus dem Mittelalter basiert. Die Anreicherungen bestehen u.a. aus historischen Karten, die mit heutigen Stadtplänen gematcht werden, einer Stadtführung durch die Autorin und Abbildungen der Original-Urkunden und noch vieles andere ...
Weitere Infos: http://enrichedbooks.wordpress.com/tag/ibookstore-rewind-2011/

Donnerstag, 5. Januar 2012

ePUB und Kinder-/Jugendbücher

Im aktuellen Blogbeitrag des buchreport nimmt sich Ralph Moellers - seit vielen Jahren selbst Verleger von digitalen und gedruckten Kinderbüchern - des Themas Kinder- und Jugendbücher zwischen App und Fixed-layout-E-Book an und erklärt, weshalb er sich auf Apples iPad und dessen fixed layout konzentriert. Es geht im dabei nicht nur um den Erhalt des vorhandenen Seitenlayouts, sondern auch um die Anreicherung der jeweiligen Seiten um bewegliche Elemente, Vorlesemöglichkeit usw.
Zum Artikel: http://www.buchreport.de/blog.htm?p=1922